Sonnenbrillen

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Als Sonnenbrille gelten all jene Schutzbrillen, die mittels getönter Gläser die Lichtdurchlässigkeit mindern und die Augen des Trägers vor der Sonne schützen. Größe, Gestell und Gläser sind so optimiert, dass sie nicht nur vor Helligkeit schützen, sondern auch den Streulichteinfall und die ultraviolette Strahlung teilweise blockieren können. Man unterscheidet Sonnenbrillen, die nur zum Sonnenschutz dienen und solchen, die gleichzeitig individuelle Sehstärken beinhalten. Neben ihrer reinen Funktionalität sind Sonnenbrillen immer auch Mode- und Kleidungsaccessoires, weshalb es bei ihnen, fast noch mehr als bei gewöhnlichen Brillen, auf das Design ankommt.

Schutzfunktion

Der Schutz vor starkem Sonnenlicht ist die wichtigste Funktion einer Sonnenbrille. Dies wird durch die Tönung der Gläser erreicht, die je nach Modell unterschiedlich stark ausfällt. Doch zum Lichtschutz trägt nicht allein die Tönung bei, auch das Brillendesign spielt eine wichtige Rolle. Bei Brillen fällt 60 Prozent des Lichts nicht frontal durch die Brillengläser ein, sondern von oben, unten oder von der Seite als so genanntes Streulicht. Eine gute Sonnenbrille verkleinert daher den Spalt zwischen den Gläsern und beugt mit breiten Bügeln dem seitlichen Lichteinfall vor. Außerdem sind Sonnenbrillen in der Regel so konstruiert, dass sie enger am Kopf anliegen als normale Brillen.

Tönung

Die Tönung der Brillengläser vermindert den Lichteinfall und dunkelt die Umgebung für den Träger der Brille ab. Die Tönungsstärke hängt von zwei Faktoren ab. Erstens geht es um den Einsatzzweck der Sonnenbrille. Wird sie beispielsweise im Sommer in der Stadt getragen genügt eine geringere Tönung, als wenn die Brille auf einem Gletscher bei starker Sonneneinstrahlung benutzt werden soll. Zweitens kommt es auf die Lichtempfindlichkeit des Brillenträgers an. Je lichtempfindlicher der Träger ist, desto intensiver muss die Tönung ausfallen. Für Sonnenbrillen gibt es vier Tönungskategorien. Die erste Kategorie mit einer Tönung von 20 bis 57 Prozent eignet sich auch für bedeckte Tage, während die zweite Kategorie mit einer Tönung von 57 bis 82 Prozent für mitteleuropäische Sommertage ausgelegt ist. Große Helligkeit, die z.B. an Stränden, auf Bergen oder auf Wasserflächen zu erwarten ist, dämpft die dritte Kategorie mit einer Tönung von 80 bis 92 Prozent. Für Gletscher und Hochgebirge ist die vierte Kategorie mit einer Tönung von 92 bis 97 Prozent vorgesehen. Eine Sonnenbrille ab einer Tönung von 85 Prozent eignet sich nicht mehr für den Straßenverkehr.

UV-Schutz

Schädliches UV-Licht kann zu Augenreizungen und Augenkrankheiten führen. Daher werden Sonnenbrillen mit einem UV-Filter ausgestattet. Gute UV-Filter blockieren Wellenlängen unter 400 Nanometer, was häufig durch den Aufkleber „UV 400“ kenntlich gemacht wird. Das UV-Licht unsichtbar ist, kann man den UV-Schutz einer Sonnenbrille nicht mit bloßem Auge überprüfen. Hersteller verfügen aber über technische Geräte, die den UV-Schutz prüfen können. Schädlich für die Augen kann auch der Blauanteil des Lichts sein. Eine gute Sonnenbrille vermindert daher auch den Blauanteil des Sonnenlichts. Trotz dieser Schutzfunktionen eigenen sich Sonnenbrillen nicht zum direkten Blick in die Sonnen oder in eine helle Lichtquelle. Hierfür oder auch für Schweißarbeiten werden spezielle Sonnenschutzbrillen benötigt.

Weitere Schutzfunktionen

Je nach Verwendungszweck, z.B. im Sportbereich, kann eine Sonnenbrille mit weiteren Schutzfunktionen ausgestattet sein. Bei Wassersportlern werden spezielle Sonnenbrillen zum Schutz vor Spritzwasser verwendet. Bei Fahrradfahrern dienen sie dem Schutz vor Insekten und Fahrtwind.

Normierung von Sonnenbrillen


Brillen zum Sonnenschutz sind nach einer EU-Richtlinie in Filterkategorien normiert, die Händlern und Kunden Aufschluss über das Ausmaß von Licht- und UV-Schutz eines Brillenmodells geben soll. Die Einstufung orientiert sich am Lichttransmissionsgrad, d.h. daran, wie viel Licht die Sonnenbrille zu den Augen durchlässt. Bei sehr dunkel getönten Brillen der Kategorie vier sind es nur 3 bis 8 Prozent, bei der dritten Kategorie 8 bis 18 Prozent. Mittelstark getönt sind die Modelle der Kategorie zwei mit einer Durchlässigkeit von 18 bis 43 Prozent. Eine leicht getönte Brille der Kategorie eins lässt 43 bis 80 Prozent des Sonnenlichts passieren. Ab einer Lichtdurchlässigkeit von 80 Prozent gilt eine Sonnenbrille als leicht getönt.

Glasfarben

Die Brillengläser aus Echtglas oder Kunststoff werden bei Brillen zum Sonnenschutz manchmal eingefärbt. Je nach Mode oder Funktion stehen dabei die Farben blau, rot, gelb, grün, grau und braun zur Auswahl. Kunststoffgläser werden entsprechend farbig tauchgefärbt, während bei Echtglas die Farbe schon in der Schmelze beigefügt wird. Als Standard gilt eine braune Einfärbung, weil sie einen guten Schutz vor Blaulicht und eine geringe Farbverfälschung bietet. Gelbe Gläser sind im Sport beliebt, weil sie kontrasterhöhend wirken. Andere Einfärbungen, z.B. in rot, violett oder blau, dienen eher zu Modezwecken.